Jana Mertens

Jana Mertens’ Skulpturen sind aus rauem, herbem Material und strotzen geradezu vor Kraft. Sie sind meist Hybride, in denen die Künstlerin Geformtes und Gefundenes – Alltagsgegenstände im Sinne der „objets trouvés“ – kraftvoll und gekonnt zu neuer Einheit zusammenführt. Ausgangspunkt scheint eine unbändige Lust am Fabulieren und eine ebenso große Leidenschaft für das Material und seine spezifische Haptik, die im Prozess des Formens selbst zur Inspirationsquelle werden. Die von Mertens in ihre Arbeiten integrierten Alltagsgegenstände werden dabei zu potenziell plastischen Elementen wie plastisch Geformtes wiederum Figürliches oder Gegenständliches assoziieren lässt. Ihre je eigenen formalen und inhaltlichen Narrative scheinen sich zu kreuzen, doch ohne ganz zu verschmel-zen. In Werken wie dem „Joseppe“ bilden sie fantastische Schöpfungen von höchst skurriler und grotesker Erscheinung. Dennoch ist ihnen ein tiefer Ernst und Realitätsbe-zug eigen, da sie das Groteske des Lebens selbst spiegeln. Diese Spannung, dieses unauflösbare Paradoxon sowie die Meisterschaft der konkreten Umsetzung lassen die Arbeiten von Jana Mertens so verstörend und sperrig wie lebendig und faszinierend erscheinen.

Dr. Stephan Dahme
Kustode für Grafik des Bauhauses, der Moderne und der Gegenwart, Klassik Stiftung Weimar

JOSEPPE. Bronze.

Bestandskatalog der ausgestellten Arbeiten.
Preisliste.

 

Biographie

8.4.1983 geboren in Gifhorn
2018 Arbeitsstipendium der Kunststiftung Sachsen Anhalt
2017 Stipendium der Werkstatt Altena
2016 Diplom der bildenden Künste Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle/Saale
2009-2016 Studium Bildhauerei/Figur, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
2006-2009 Studium der Bildhauerei, Alanus Hochschule für Kunst & Gesellschaft